Ich habe den Namen dieses Blogs in »homo duplex« geändert. Der ursprüngliche Name »Culture War« gefiel mir in der Praxis nicht mehr.
Er traf zwar einigermaßen das Thema, um das die Artikel hier kreisen, war mir aber schlicht zu aggressiv. Es setzt den falschen Rahmen, wenn dem Leser immer als erstes die Idee »Krieg« entgegenprangt. Es lässt einen eher in Deckung gehen und nach dem Feind Ausschau halten, legt also nahe, sich in eine Kriegslogik hineinziehen zu lassen. Das ist nicht mein Ziel. Vielmehr geht es darum, dieses Kriegsgeschehen zu transzendieren, indem ich versuche, von einer höheren Warte aus dessen Dynamik aufzuschlüsseln, wohl wissend, dass ich selbst darin verstrickt bin. Soweit das gelingt, wird das allgemein Menschliche wieder sichtbar, das uns verbindet. Der Begriff »Culture War« im Vordergrund war thematisch treffend und prägnant, führte aber psychologisch in die falsche Richtung.
Auf der Suche nach Alternativen kam ich bald auf »homo duplex«. Dies ist ein Konzept des Soziologen Émile Durkheim, auf das ich über den Psychologen Jonathan Haidt gestoßen bin, der es zustimmend aufgreift. Es bedeutet soviel wie »der doppelte Mensch«. Die zwei Existenzen des Menschen, die Durkheim damit meinte, sind die individuelle und die soziale. Man könnte auch sagen: die äffische und die göttliche.
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