Der Podcast »Disaffected« von Joshua Slocum aus den USA ist meines Wissens in der Podcast-Landschaft einzigartig. Er zeigt, wie bestimmte Muster von Manipulation und Missbrauchsverhalten, die heute immer mehr Einfluss im öffentlichem Leben gewinnen, in Persönlichkeitsstörungen eines bestimmten Typs wurzeln. Die Beobachtung ähnelt dem, was James Lindsay unter den Stichworten »Pseudorealität« und »Psychopathie« behandelt hat.
Wokeness ist ein Paradies für Narzissten. Man muss nur halbwegs glaubhaft die richtigen Phrasen aufsagen und Loyalitäten bekunden und schon hat man die moralische Lufthoheit und kann andere herumkommandieren, drangsalieren und demütigen und an besonders glücklichen Tagen sogar aus dem Job jagen und vollends fertigmachen, alles mit Unterstützung einer Öffentlichkeit, die teils wohlwollend und naiv auf die Manipulation hereinfällt und teils zwar merkt, dass etwas nicht stimmt, aber aus Opportunität oder Unsicherheit trotzdem mitspielt.
Ich habe ein paar Dinge mit Joshua Slocum gemeinsam. Unser beider Aufwachsen war geprägt von der Misshandlung durch eine gestörte Mutter. Bei meiner Mutter war es keine Persönlichkeitsstörung, sondern Alkoholismus, der aber zu ähnlichen Dynamiken führt – ich habe mal ein geflügeltes Wort gehört, Alkoholismus sei eine »Persönlichkeitsstörung in Flaschen«. Und beide haben wir uns aufgrund des erlebten Unrechts früh der politischen Linken angeschlossen, in dem Glauben, sie sei die Heimstatt des Mitgefühls und die Kraft, die Unterdrückten aller Art helfe. Beide sind wir erst in reiferem Erwachsenenalter von diesem Glauben abgefallen, beide wesentlich aufgrund der schockierenden Entdeckung, dass die radikale Linke und ihr Handeln von genau denjenigen Manipulations- und Missbrauchsdynamiken geprägt ist, die wir aus der Kindheit nur zu gut kannten und denen wir für immer entkommen zu sein glaubten.
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